Neurofunktionelle Reorganisation nach B. Padovan

Der folgende Text gibt dir einen kleinen Einblick in die Methode der Neurofunktionellen Reorganisation nach B. Padovan. Da ich diese Methode häufig anwende, lade ich dich hier zu ein paar Leseminuten ein. 

 

"Das Sprechen ist die Mitteilungstätigkeit, die vom Prozess der Orientierung im Raum, das heisst von der Ausbildung des Gehens abstammt. Das Denken ist ein geistiger Prozess, der sich durch die Sprache ausbildet." (Rudolf Steiner)

 

" Die Sprache wird in einem bestimmten Alter und einer gewissen Reihenfolge erworben. Sie wandelt sich nur in dem Masse in Denken um, in dem das Denken bereit ist, sich transformieren zu lassen." (Piaget)

 

 

Sprache ist ein Prozess, der aus der Entwicklung heraus entsteht und auf den Bausteinen der motorischen Entwicklung des Kindes aufbaut und seinerseits zusätzliche Bausteine legt für die gedanklich-intellektuelle Entwicklung.

Die Neurofunktionelle Reorganisation nach Padovan (NFR) ist ein Ansatz, welcher sich an der universellen Entwicklung des Menschen orientiert und diese als Basis allen Wachsens und Gedeihens nimmt. Jeder Mensch ist ein Unikat und entwickelt sich auf individuelle Weise. Manchmal entstehen im Rahmen dieser individuellen Entwicklung Symptome. Symptome bedeuten, dass wir in unserer Weiterentwicklung eingeschränkt sind und eine Unterstützung benötigen. 

Die NFR bietet diese Unterstützung in einer ganzheitlichen Form an, in welcher dem Zentralen Nervensystem des Klienten - unabhängig von dessen Alter - die gesamte universelle Entwicklung des Kindes (vom Mutterleib bis zum aufrechten Gang und der Sprache) nochmals angeboten wird. Auf diese Weise können sich im Zentralen Nervensystem alte, ineffiziente und blockierende Kreisläufe auflösen und es dürfen neue Synapsen und Kreisläufe entstehen.  Alle Übungen werden begleitet mit Liedern und Gedichten. Diese ermöglichen uns Bewegung in Raum und Zeit zu erfahren und sprechen mit unserer Seele. 

Der Mensch ist Bewegung, von den grossen Bewegungen des Körpers bis hin zu den kleinsten Bewegungen unserer Zellen und unserer Gedanken. Je kleiner die Bewegung desto grösser der Raum, den wir damit einnehmen können. Bewegung in Raum und Zeit ist Bewegung gegen die Schwerkraft. Je leichter wir uns gegen die Schwerkraft bewegen, desto leichter bewegen sich auch unsere kleinsten gedanklichen Bewegungen in Raum und Zeit. Mit und durch die motorische Entwicklung entwickelt sich auch unser Sinnessystem. Unsere Sinne verbinden unser Selbst mit der Aussenwelt und unseren Mitmenschen. Ein gut ausgereiftes Sinnessystem ist unabdingbar für eine optimale Entwicklung. Die NFR stützt sich auf die Idee Rudolf Steiners, nach welcher der Mensch über 12 Sinne verfügt, welche untereinander auf bestimmte Weise verknüpft sind. Die Übungen, welche in der Therapie angeboten werden, unterstützen die Entwicklung und Reifung unseres Sinnessystems. 

12 Sinne nach Rudolf Steiner
Körpersinne Sozialsinne Erkenntnissinne
Gleichgewichtssinn Wärmesinn Ichsinn
Bewegungssinn Sehsinn Gedankensinn
Lebenssinn Geschmackssinn Sprachsinn
Tastsinn Geruchssinn Hörsinn